Im Oktober 2023 löschten wir unsere Website vollständig. Geblieben war eine aus den 2000er Jahren bekannte „under construction“ – Seite, um uns virtuell unter Druck zu setzen, endlich dieses Eigenprojekt ernst zu nehmen. Der Ankündigung „Wir arbeiten mit Nachdruck an der Fertigstellung“ kamen leider neue Kundenprojekte in die Quere und auch die Neujahrsvorsätze haben nur bis Mitte Jänner gehalten. Und, um blöde Ausreden nicht verlegen, waren zusätzlich die Klimaerwärmung, die Kinder und die rasende Inflation ausreichende Gründe, weiterhin ohne Website durchs Leben zu gehen.

Der Prokrastination frönend, haben wir es tunlichst vermieden Zugriffsstatistiken zu lesen und da der Aufforderung „Sollten Sie heute immer noch diese Seite sehen und der Meinung sein, dass genug Zeit vergangen ist, um eine Agenturwebsite fertigzustellen, melden Sie sich bei uns und erhöhen Sie den Druck.“ niemand nachkam, geriet unser internes Projekt auch schnell wieder in Vergessenheit. Bis ein Partner ganz nebenbei danach fragte, weil er doch jemandem empfohlen habe mit uns in Kontakt zu treten und unvorsichtigerweise unsere Webadresse nannte.

Da war es wieder, das schlechte Gewissen und das nagende Gefühl, viele interessierte Besucher und potenzielle Kunden vergrault wenn nicht sogar abgeschreckt zu haben. Der Ratlosigkeit, warum wir innerhalb von wenigen Wochen oder sogar Tagen für Kunden ansprechende Websites kreieren können, aber selbst nie eine solche hatten, folgte die Erkenntnis, dass interne Projekte wohl anderen Gesetzen gehorchen. Nicht umsonst tragen Schuster die löchrigsten Schuhe.

Womöglich fehlt uns der Galube daran, dass man gute Agenturleistungen über eine Website verkaufen kann oder es liegt daran, dass wir uns selbst nicht wichtig genug nehmen. Oder haben wir schier keine Lust darauf unsere eigenen Projekte in Angriff zu nehmen? Und woran genau kann das liegen?
Es liegt an der fehlenden Deadline und nervigen Kollegen und Chefs, die Verzug nicht dulden und permanent nachbohren. So gesehen kann ich mich glücklich schätzen so nette Kollegen zu haben und keinen Chef – aha – also ich bin selbst schuld. Oder einfach nur schlau, denn ich habe dieses Projekt zur Chefsache erklärt. Das war der Anfang vom Ende.

Im Sinne der Selbsterkenntnis, die ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung ist, kann ich Ihnen zumindest eine teilweise fertige Website präsentieren, die, ich schwöre es, laufend wachsen und bald fertig erblühen wird. Und wenn Sie mir bei diesem Vorhaben helfen wollen, sein sie ruhig ein bissi nervig und fragen Sie nach Neuigkeiten auf unserer Website. Das motiviert am Meisten.